Bei mehreren Hegebefischungsmaßnahmen durch die Gewässerwarte des Angelsportverein Honhardt e.V. im Steinbach im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Biberquerverbauungen und den daraus resultierenden Auswirkungen für die heimische Fischwelt, wurden in den vergangenen Wochen mehre Hege- und Kontroll-befischungsmaßnahmen über Nacht durchgeführt. Mit der Vereinsreuse und einer Kleinstfischreuse wurden oberhalb der Kläranlage Honhardt bis unmittelbar zum Tiefensee bis jetzt folgende Fischbestände ermittelt: Bachforelle, Rotauge, Stichling, Bachschmerle, Gründling, Döbel. Mit weiteren Artenvorkommen wird gerechnet.
Vor allem die Wanderfische können durch die mittlerweile seit März 2014 von 7 auf zwischenzeitlich 9 Stück angewachsenen Biberquerverbauungen zwischen Steinbach und Honhardt, die zum Teil bis 2,0 m hoch sind, keinesfalls mehr eine Fischwanderung machen, weshalb auch die Laichgründe nicht mehr erreicht werden und sich die Fischpopulation aufgrund der geänderten Wasserzone aufgrund Ausbleiben der Strömung und verändertem Laichverhalten oder –ausbleiben einstellen oder anderweitig verändern wird. Der Biber kann ganze Bachlandschaften z.B. durch den Aufstau mitsamt angrenzender Grundstücke verändern.
Von den Querverbauungen betroffen sind alle heimischen Arten im Einzugsgebiet der Jagst / Frankenhardt. Das bisherige fließende Bachforellenwasser im Steinbach wird sich durch die Aufstauungen nach und nach weiter zu einer Brachsenregion verändern. Durch das Ausbleiben der Strömung wird die Fischwelt, vor allem die Wanderfische der Roten Liste, durch eine Wasserverschlechterung wegen entstehender Ablagerungen verbunden mit Verschlammung beeinträchtigt. Als sehr problematisch stellen sich die bis zu 2 m hohen Aufstauungen unmittelbar unterhalb des Kläranlagenauslaufs bei Honhardt dar, bei der drastisch überhöhte Phosphatwerte vor allem wegen unzureichendem Abfließen ermittelt wurden und auch seitens des Wasserwirtschaftsamt kritisch betrachtet werden. Der Biber ist bekanntermaßen streng geschützt und macht in der Regel keine Probleme. Wenn Störungen des Bibers für die Landwirtschaft, die Fischerei oder Privatpersonen vorliegen, gilt es zeitnah mit dem Biberbeauftragten Lösungen zu besprechen und diese umzusetzen. Klaus Gronbach wurde zwischenzeitlich für den Kurs zur Biberbeauftragten-Ausbildung im ehrenamtlichen Dienst von der Gemeindeverwaltung Frankenhardt angemeldet.