Frankenhardt / Im Rahmen einer landesweiten vom Landesfischereiverband Baden-Württemberg initiierten Aalbesatz-Aktion wurde den Mitgliedsvereinen die Möglichkeit geboten, sich mit einer Besatzmaßnahme an der Wiederansiedlung und dem Bestandserhalt des Aals in ihren Gewässern zu beteiligen.
Der Aal zählt im Neckarsystem, hierzu zählt auch die Jagst, zu den aktuell stark gefährdeten Fischarten. Verursacht wird dies größtenteils durch Querverbauungen oder Turbinen, die die Aalwanderung erschweren oder gänzlich verhindern. Auch der Fraßdruck des Kormorans setzt dem Fischbestand ebenfalls sehr zu, was auch die Fischereiforschungsstelle Langenargen durch Kontrollstudien, z.B. an der Jagst, seit längerem bestätigt.
Die Besatzkosten für den 12-15 cm großen Aal sind in den vergangenen Jahren etwas günstiger geworden, weshalb nun vertretbare Einkaufspreise für den Aalbesatz gegeben sind und dadurch die Vereine die Besatzmaßnahme auch finanziell mittragen können. Die jedoch nach wie vor aus den Fugen geratene Preisentwicklung für Kleinstaale ist ein Thema, das mit den Exporten von sogenannten „Glasaalen“ in die asiatischen Länder verbunden ist. Der Glasaal wird insbesondere im asiatischen Raum als Delikatesse gehandelt und dadurch werden astronomische Preise bezahlt, was die hiesigen Preise für Besatzaale ebenfalls in die Höhe treibt.
Wenn die Fischerei und die aktiven Angler aufgrund der negativen Einflüsse dem Aussterben des Aals nicht konsequent gegensteuern, ist abzusehen, dass der Aal bald ganz von der Bildfläche verschwunden sein wird. Mit dem Aalbesatz wird versucht, in erster Linie den Bestand zu erhalten. Die eigenen Kosten müssen dabei so lange stabil gehalten werden, bis irgendwann durch den Rückbau oder das Durchgängig machen der Querverbauungen die natürliche Aalwanderung wieder ungehindert stattfinden kann und endlich die Entnahme aufsteigender Kleinstaale aus den Flüssen zum Export und Verzehr unterbleibt.
Am 09.09.2019 wurde die Vereinsgewässerstrecke „Jagst“ im Bereich Frankenhardt bis zur „Gemarkungsgrenze Stimpfach“ mit etwa 500 Aalen in der Größe von 12-15 cm besetzt. Dies geschah unter der Obhut der vereinseigenen und vom Landesfischereiverband aus- und fortgebildeten Gewässerwarte Klaus Gronbach, Dieter Walter und Christian Scherer vom Angelsportverein Honhardt e.V.. Die Aale wurden nach einer Abholung bei der Ausgabestelle an der A5 in die Jagst besetzt. Weitere Infos sind auf der Homepage unter www.asv-honhardt.de zu finden.